Nachlese
Wie man Osten und Westen gleichzeitig bereisen kann...
Jazz ist eine universale Sprache, das bewiesen einmal mehr der österreichische Musiker Klaus Falschlunger und der italienische Akkordionist Luciano Biondini bei einem Gastauftritt im Seekirchner Emailwerk. Sie schaffen es, so spezielle Instrumente wie die Sitar und Akkordeon auf der Bühne zu einem gemeinsamen tonalen Verständnis zu verschmelzen. Die beiden stellen sich der Herausforderung, die Quellen ihrer musikalischen Identität und Herkunft nach und nach zu verdichten - so entsteht ein ganz eigenständiger Sound und oft sehr beeindruckende, wunderschöne Klangfarben.
Möglich machen das die grenzenlose Neugier der beiden Virtuosen und der ständige Drang, gemeinsam kreativ Neuland zu betreten. Bei aller Intensität und Tiefe kommt das Ergebnis aber mit einer derartigen Leichtigkeit daher, dass man meinen möchte, Falschlunger und Bondini sind schon seit Jahrzehnten aufeinander eingespielt wie ein altes Ehepaar. Das Gegenteil ist der Fall, auf die Frage, wie lange spielt ihr schon zusammen, kam die verblüffende Antwort: Seit März, also gerade mal vier Monate.
Die Besucher wurden bei diesem mitreißenden Konzert auf eine Reise mitgenommen durch die westlichen und östlichen Musikhemisphären der Welt - am Ende kamen sie wieder glücklich und zufrieden im Salzburger Seengebiet an. Ein Highlight der Saison.
(lf)