Nachlese
Visionen für das Seekirchen der Zukunft
Am 19. Mai fand im Emailwerk Seekirchen die Preisvergabe des Ideenwettbewerbs „Stadt schreibt Zukunft“ statt, der von Stadtgemeinde Seekirchen und dem Kulturverein Kunstbox anlässlich des 1325 Jahre-Jubiläums Seekirchen ausgeschrieben wurde. Willkommen waren Denkanstöße und Zukunftsskizzen aus der Vor-Ort-Perspektive ebenso wie Überlegungen zur Ausweitung konkreter, beispielgebender Projekte der Nachhaltigkeitskultur. Wie sieht also Seekirchen im Jahr 2030 aus? In den Kategorien ‚Gesellschaftlicher Wandel‘, ‚Wertschöpfung durch nachhaltige Lebensmittel‘, ‚Mobilität‘, ‚Tourismus‘ und ‚Treibhausgas-Bilanz‘ wurden Ideen eingereicht und durch eine Jury bewertet. Die Preise wurden von Bürgermeister Konrad Pieringer persönlich überreicht.
Gemeinsame Begegnungs- und Arbeitsräume, Wissen und Erfahrungen teilen, eine Neugestaltung des Zentrums und Ideen für eine autofreie Mobilität waren Motive, die sich in vielen Einreichungen wiederfanden. So fiel es der Jury schließlich nicht leicht, aus den zahlreichen Konzepten jene drei zu wählen, die den größten Nutzen für viele haben, die zum gesellschaftlichen Ausgleich beitragen, die möglichst ökologisches Verhalten fördern und deren Chance auf Umsetzung am größten ist.
Platz drei belegte das Gymnasium Seekirchen, das in seiner Einreichung durch viele Teilprojekte glänzte. Nachhaltige Schulartikel, Abfallvermeidung im Schulalltag und bei Events, eine energiesparende Gebäudetechnik, Begrünung von Fassaden und Terrassen bis zur Zertifizierung als ÖKOLOG-Schule und der Erwerb des Österreichischen Umweltzeichens stehen auf der Agenda für die kommenden Monate und Jahre. Der Jury gefiel das Ziel, sowohl den Alltag hunderter Schüler und Schülerinnen sowie und der Lehrenden nachhaltig zu gestalten als auch der Effekt, dass die positiven Erfahrungen im Schulalltag im weiteren Lebens- und Arbeitsumfeld der Absolventinnen und Absolventen nachwirken. Zudem möchte die Schule im Rahmen von Umwelt-Unterrichtsprojekten in Seekirchen aktiv werden.
Mit dem zweiten Platz wurde ein Konzept von Andrea und Lena Müller sowie Norbert Grasberger ausgezeichnet, das mit "Neuer Blick auf Seekirchen - Mindset ändern" übertitelt wurde. Die Idee ist, durch urbane Interventionen ein Gefühl für die Stadt entstehen zu lassen. Der Vision liegt die Idee einer 15-Minuten-Stadt zugrunde, in der alle lebenswichtigen Einrichtungen binnen weniger Minuten zu Fuß oder per Fahrrad zu erreichen sind. Eine Änderung des Verkehrskonzepts, attraktive Plätze und Treffpunkte, die Nutzung von Leerständen für Kultur und Wissen und mehr Grün im Zentrum sind zentrale Bestandteile des Konzepts. Ziel ist es, in einem nächsten Schritt ein Bürgerforum abzuhalten, um mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen..
Mit dem ersten Platz wird das Projekt "GlücksStadtLand" von Maria Höpflinger ausgezeichnet. Es umfasst mehrere Teilprojekte, die Begegnung und Erfahrungsaustausch zwischen Menschen fördern. Besonders begeistert war die Jury von der Idee eines Begegnungsraums: Nicht alle Seekirchnerinnen und Seekirchner sind Mitglieder eines Vereins oder einer politischen Gruppierung. In diesem Begegnungsraum sollen sich Menschen in einer angenehmen und inspirierenden und wenn nötig auch geschützten Atmosphäre treffen können. Weiters soll eine Broschüre und eine Website mit allen Vereinen und Organisationen vor allem auch neu zugezogenen Orientierung und Hilfe beim Entdecken ihres ganz persönlichen “Alltagsglücks” - so der Begriff von Maria Höpflinger - in Seekirchen bieten.
Diese drei Projekte stehen stellvertretend für viele andere Projekte mit ähnlichen Ideen, die alle gemeinsam den großen Willen zeigen, die Stadt Seekirchen für ihre zukünftigen Aufgaben als Lebens- und Arbeitsraum nachhaltig und mit großer Sensibilität zu rüsten. Sie zeigen vor allem aber auch, dass für Seekirchen als stark wachsende Stadt eine sozialverträgliche und ökologische Weiterentwicklung möglich ist. Die Ideen dazu liegen auf dem Tisch.