Nachlese
Auf Wiedersehen, die Zeit war schön…
Wenn Mai Cocopelli auf die Bühne kommt, hält die Welt nicht den Atem an - nein, sie atmet auf. Sie holt tief Luft in Form von den zweihundert Kindern, die das Emailwerk Seekirchen förmlich gestürmt haben. Zweihundert Kinder, die einen dunklen Raum betreten, in dem ganz vorne ein Regenbogen steht, das Symbol für Licht, Freude und Lebenslust. Und für Mai Cocopelli.
Von der ersten Sekunde zieht sie die Kinder in ihren Bann, egal ob sie ihren Songs Themen wie Yoga, Astronauten, Monstern, Pizzen oder Uschi widmet - es ist immer einfach nur "einmal Himmel und zurück", die meiste Zeit schwerelos, ohne Bodenkontakt. Mai fliegt über die Bühne, holt Kinder zu ihr, scheint mit jeder/m einzeln zu kommunizieren und meint doch alle. Und die Musik - die ist ein gutes Beispiel, wie man mit echt gutem Pop Kinder verzaubern kann. Und Mamis und Papis und Omas und vereinzelt auch Opas. Die Betonung liegt hier auf "gut", gute Musik, nicht nur speziell für Kinder gemacht, sondern für alle, die sich ein kleines Eckerl Kindsein im Herzen bewahrt haben.
Wenn alle Kinder in den Genuss solcher Musik kämen, wäre das Emailwerk um ein Format ärmer, nämlich den "Ich-kann-nicht-singen-Chor", bei dem jene Menschen die Lust am Singen im Alter wieder entdecken ‚müssen‘, weil man sie in der Kindheit mit schlechter Musik gequält hat. Ganz zum Schluss noch eine Empfehlung: Alle Regierungsmitglieder sollten verpflichtend mindestens einmal im Monat ein Mai Cocopelli-Konzert besuchen müssen - die dort wiederentdeckte gute Laune würde unser Land um einiges reicher machen. An Glück.
Eine gut gemeinte Vision.
Auf Wiedersehen, die Zeit war schön.
Danke, liebe Mai.
(lf)